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Innovation

Forschung & Entwicklung bei 32bit: Das Innovations-programm "32bit Connect"

1. Präambel: Die strategische Neuausrichtung der zahnmedizinischen Daseinsvorsorge

Die Sicherstellung einer flächendeckenden, qualitativ hochwertigen medizinischen Versorgung stellt eine der zentralen gesellschaftspolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts in der Bundesrepublik Deutschland dar. Insbesondere im zahnmedizinischen Sektor sehen wir uns mit einer wachsenden Diskrepanz konfrontiert: Während urbane Zentren oft eine Überversorgung aufweisen, erodiert die Versorgungsdichte in ländlichen und strukturschwachen Regionen zusehends. Verschärft wird diese Dynamik durch den demografischen Wandel, der eine doppelte Alterung mit sich bringt – sowohl die der Patientenschaft, die zunehmend immobil und multimorbide wird, als auch die der behandelnden Ärzteschaft, deren Nachbesetzung in der Fläche oft ungeklärt bleibt.Die 32bit Mobile Medizin GmbH hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Lücke nicht durch palliative Einzelmaßnahmen, sondern durch eine systemische Innovation zu schließen. Unsere Forschungs- und Entwicklungsabteilung (F&E) operiert dabei nicht im luftleeren Raum, sondern entwickelt im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) geförderten Leuchtturmprojekts "32bit Connect" eine integrierte Lösungsinfrastruktur. Dieses Vorhaben, gefördert durch das Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP), transzendiert den klassischen Begriff der Medizintechnik-Entwicklung. Es adressiert nicht primär die inkrementelle Verbesserung bestehender Instrumente, sondern die radikale Neukonzeption der Distributionswege medizinischer Dienstleistungen.

Der vorliegende Forschungsbericht dokumentiert den aktuellen Status quo, die strategischen Meilensteine und die tiefgreifenden Erkenntnisse, die unser interdisziplinäres Team in Zusammenarbeit mit einem hochkarätigen Expertengremium und spezialisierten Industriepartnern erarbeitet hat. Er dient als Fundament für die wissenschaftliche Validierung unseres Ansatzes und als transparente Informationsquelle für unsere Stakeholder aus Politik, Wirtschaft und Gesundheitswesen.

2. Das IGP-Vorhaben "32bit Connect": Rahmenbedingungen und Zielsetzung

2.1. Innovationsprogramm für Geschäftsmodelle und Pionierlösungen (IGP)

Das IGP des BMWE ist ein Förderinstrument, das spezifisch für nicht-technische Innovationen konzipiert wurde. Die Auswahl von "32bit Connect" für dieses Programm unterstreicht den disruptiven Charakter unseres Ansatzes: Wir entwickeln zwar Hochtechnologie, doch die eigentliche Innovation liegt in der sozialen und ökonomischen Rekonfiguration der Versorgungskette. Das Projekt läuft über einen Zeitraum von 18 Monaten, beginnend im Mai 2025 bis Oktober 2026. Ziel ist es, die Marktreife (Technology Readiness Level 8-9) für ein System zu erreichen, das die stationäre Regelversorgung durch mobile, digital vernetzte Satelliten ("Spokes") ergänzt und so eine hybride Versorgungslandschaft schafft.

2.2. Die Architektur der Lösung: Hub-and-Spoke

Das Kernstück unserer F&E-Arbeit ist die Entwicklung eines dualen Systems, das physische Mobilität mit digitaler Steuerung verschmilzt. Die physische Komponente ("The Box"): Ein radikal neu gedachtes mobiles Behandlungszimmer, das sich von den Restriktionen klassischer "Dental-Busse" löst und eine vollwertige, barrierefreie und hygienisch validierbare Praxisinfrastruktur auf Rädern bietet.

  • Die digitale Komponente (Matching-Plattform): Eine intelligente Softwarelösung, die Versorgungsbedarfe (in Pflegeheimen, Kommunen) mit Behandlungskapazitäten (Zahnärzte) synchronisiert, Routen optimiert und die komplexen Abrechnungsprozesse automatisiert.
  • Diese beiden Komponenten werden in einem Hub-and-Spoke-Modell operativ verankert. Eine stationäre Praxis ("Hub") dient als logistisches, steriles und administratives Zentrum, von dem aus die mobilen Einheiten ("Spokes") in die unterversorgten Gebiete ausschwärmen.

Dieses Modell garantiert nicht nur die Einhaltung höchster medizinischer Standards (insbesondere bei der Instrumentenaufbereitung), sondern sichert auch die rechtliche Zulassungsfähigkeit im Rahmen des deutschen Vertragsarztrechts.

3. Das Expertengremium: Transdisziplinäre Qualitätssicherung

Ein Projekt von dieser systemischen Tragweite erfordert eine kontinuierliche, kritische Begleitung durch externe Expertise. Zu diesem Zweck wurde ein unabhängiges Expertengremium konstituiert, das die gesamte Förderperiode begleitet. Die Zusammensetzung dieses Gremiums ist strategisch gewählt, um alle relevanten Dimensionen des Gesundheitswesens – von der Bundespolitik über die Selbstverwaltung bis hin zur universitären Forschung – abzubilden.

4. Technologische Evolution: Von der Idee zur "Box"

4.1. De-Konstruktion des Status Quo: Warum kein Krankenwagen?

In den frühen Phasen ("Studio"-Workshops Juni 2025) analysierte das F&E-Team existierende mobile Lösungen. Das vernichtende Urteil:

  • Raumgeometrie: Kastenwagen sind für den Transport, nicht für die Behandlung optimiert. Die Arbeitsergonomie für Zahnarzt und Assistenz ist mangelhaft.
  • Patientenpsychologie: Die Anmutung eines "Rettungswagens" löst bei vielen Patienten (insbesondere Demenzerkrankten) Stress und Assoziationen mit Notfällen aus.
  • Gewichtsfalle: Um die kritische 3,5-Tonnen-Grenze (Führerscheinklasse B) einzuhalten, müssen bei Selbstfahrern massive Kompromisse bei der medizinischen Zuladung gemacht werden.

4.2. Die Genesis von "The Box"

Die Antwort auf diese Defizite ist "The Box" – ein von Grund auf neu konzipierter Anhänger, entwickelt in Kooperation mit dem Berliner Partner mo systeme.

  • Konzept: Ein Hänger-System, das im entfalteten Zustand über 16 Quadratmeter Behandlungsfläche bietet.
  • Vorteile:Entkopplung: Das Zugfahrzeug kann flexibel gewechselt werden (E-Mobilität, Leasing-Zyklen), während die medizinische Einheit ("Asset") eine deutlich längere Lebensdauer hat.
  • Raumgefühl: Durch ausfahrbare Erker (Slide-outs) entsteht ein vollwertiger Behandlungsraum, der Barrierefreiheit für Rollstühle und Liegendtransporte ermöglicht – ein Alleinstellungsmerkmal im Markt.
  • Design-Philosophie "Hygge": Der Innenraum folgt nicht der kühlen Klinik-Ästhetik, sondern nutzt warme Materialien und Lichtkonzepte, um eine angstlösende Atmosphäre zu schaffen.

5. Fazit: Innovation als Verpflichtung

"32bit Connect" ist mehr als ein technisches Entwicklungsprojekt. Es ist der operative Beweis, dass die zahnmedizinische Versorgung der Zukunft nicht an den Mauern einer Praxis enden muss. Durch die Fusion von High-Tech-Mobilität ("The Box"), intelligenter Datenverarbeitung (Plattform) und einem robusten Netzwerk aus Partnern schaffen wir ein System, das Resilienz in die Daseinsvorsorge bringt.

Die hier dokumentierten F&E-Anstrengungen – von der Diskussion im Expertengremium bis zur letzten Schraube im Leichtbau-Chassis – dienen einem einzigen Ziel: Eine Zahnmedizin zu ermöglichen, die zum Menschen kommt. Mensch. Mobil. Medizin.

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